Wir haben die Beschreibung unserer neuen Tätigkeit von Anfang an vielseitig ausgelegt. Der Vertrieb von Spiel- und Freizeitgeräten bedeutet für uns auch, Aufgaben zu übernehmen, die bei klassischen Handelsvertreter*innen eher nicht anfallen. Lotti ist Lektorin für Hörspiele und Hörbücher, deshalb kümmern wir uns um die Aufnahmen für unsere interaktiven Spielgeräte von unserem niederländischen Partner playnetic gern selbst. Unterstützung bekommen wir von Sprecher Levent und Emily, die für die Tontechnik zuständig ist. Sie ist das erste Mal mit interaktiven Spielgeräten in Kontakt gekommen und sieht großes Potenzial! Das hat sie uns nach den Aufnahmen für ShotSpot, GameWall und AudioZone erzählt.
Dass man sich vorab mit den technischen Gegebenheiten des Spielgeräts, dem Spielkonzept und den einzelnen Spielverläufen auseinandersetzen muss, um zu verstehen, wie die Sprecherstimme an den verschiedenen Stellen klingen soll. Die rein technische Umsetzung der Sprachaufnahmen ist im Vergleich zu Musikproduktionen oder Foleyaufnahmen, das sind Geräuschaufnahmen für Filme, recht simpel. Aber neben einer technisch sauberen Produktion ist bei den interaktiven Spielgeräten wichtig, auf den richtigen Ausdruck des Sprechers zu achten. Er muss immer zwischen informativ neutral, spaßig, spielerisch, animierend, motivierend und tröstend klingen. Ich habe immer im Hinterkopf, dass die Stimme den Kindern Spaß machen und sie zum Spielen bringen soll. Die Postproduktion kann dann unter Umständen auch nochmal aufwändig werden, wenn es darum geht, ob die Sprecherstimme noch entfremdet oder mit Effekten hinterlegt werden soll.
Ja, die Herausforderung für den Sprecher liegt im Prinzip darin, den Spielverlauf nachzuempfinden, ohne das Spiel jemals gespielt zu haben. Um das ganze Spielerlebnis so intensiv wie möglich zu machen, muss man sich mit dem Spiel auseinandersetzen und dafür sorgen, dass die aufgenommene Stimme die Situation widerspiegelt. Zum Glück hat unser Sprecher Levent uns in diesem Fall das Arbeiten leicht gemacht, weil er sehr professionell ist.
Die Produktion auf das Spielgerät auszulegen. Ich stelle mir Fragen wie: Was für Lautsprecher sind in dem Gerät vorhanden? Steht der MusicBall, als Beispiel, draußen unter freiem Himmel, sodass der Sound über größere Distanzen hörbar sein muss, oder steht der MusicBall im geschlossenem Raum, wo die Stimme nur in unmittelbarer Nähe hörbar sein soll?
Obwohl ich als Kind – wie fast alle Kinder, nehme ich an – Schaukeln und Rutschen geliebt habe, bin ich begeistert vom Einzug interaktiver Spielgeräte. Ich bin überzeugt, dass interaktive Spiele durchaus Lernprozesse in den Bereichen Kommunikation und Koordination anregen können. Ihr großes Potenzial liegt nicht nur darin, spielerisch Wissen zu vermitteln, sondern auch, den Spracherwerb von Kindern zu fördern. Als Musikerin schätze ich natürlich auch, dass sie die früh die Musikalität fördern. Ich finde die Idee schön, die Konzentration von Kindern mit auditiven Signalen und Reizen wie Stimmen und Geräuschen zu fordern – gerade, weil wir mittlerweile auf Tablets, Smartphones und anderen Bildschirmen täglich so vielen visuellen Reizen ausgesetzt sind. Das ist doch eine sehr erfrischende Art und Weise zu spielen! Die Spielgeräte von playnetic fördern das Miteinander genauso wie Schaukeln und Rutschen, aber sie verbinden auch Technik und Natur miteinander – und das ist doch sehr zeitgemäß.